Einfache Sprache

Es gibt wieder eine queere Pride Demonstration in Bonn.
Sie ist am 13. Juli 2024.
Es geht um 11 Uhr los.
Wir starten an der Rheinlust. Das ist in Beuel am Rhein.
Die Demonstration endet am Münsterplatz. Da gibt es noch eine Kundgebung.
Viele queere Menschen sprechen darüber, was ihnen wichtig ist.
Ihr könnt auf der Pride andere queere Menschen kennenlernen.
Ihr könnt auch gerne kommen, wenn Ihr nicht queer seid.

Es gibt ein Paar Regeln für die Demonstration.
Wir wollen
- keine Länder-Fahnen
- keine Partei-Fahnen
Wir arbeiten nicht mit Parteien zusammen. Wir möchten nicht, dass sie für sich bei unserer Demonstration werben.
Wir sind also Partei•los.
- keine Werbung für Unternehmen
Wir sind un-kommerziell. Wir wollen mit der Demonstration kein Geld verdienen.

Wir möchten, dass die Demonstration barrierefrei ist.
Wir wissen, dass wir sie nicht ganz barrierefrei machen können.
Aber wir strengen uns sehr an.
Es gibt eine Person, die alles in Deutsche Gebärden-Sprache übersetzt.
Es gibt Rikschas für Menschen, die nicht so gut laufen können.
Es gibt einen Ruhe-Block. Hier gibt es keine Musik. Es ist ruhiger. Es ist auch mehr Platz zwischen den Menschen. Es ist auch nicht so eng.
Es gibt ein Awareness-Team. Das sind Menschen, die Euch helfen, wenn es Euch nicht gut geht.
Oder wenn Ihr Diskriminierung erlebt. Das Awareness-Team hat auch Masken, Binden, Wasser und Trauben-Zucker dabei.
Alle Reden gibt es auch auf Englisch und in Einfacher Sprache zu lesen. Für manche Menschen ist es besser, Dinge zu lesen als sie zu hören. Zum Beispiel weil sie nicht gut hören können. Oder weil sie sich schlecht konzentrieren können.

Wir möchten, dass die Demonstration
- Intersektional
- Inklusiv
- Nachhaltig ist.

Wer macht diese Demonstration?

Die erste Demonstration gab es es 2020. Es gab schon queere Gruppen in Bonn.
Viele haben sich zusammen geschlossen. Sie haben das Bündnis „Pride Demo Bonn“ geschaffen.
Sie wollten zusammen eine queere Pride Demonstration in Bonn machen.
Diese Demo sollte nachhaltig und inklusiv sein.
Es gab 2020 noch keine Demonstration. Es gab aber eine Kundgebung. 200 Menschen waren da.
2021 waren schon mehr Menschen da. Da gab es auch eine Demonstration, auf der wir durch Bonn gelaufen sind.
Das Bündnis hat sich 2022 neu aufgestellt. Es gab wieder eine Demo.
2023 waren fast 700 Menschen bei der queeren Pride in Bonn. Richtig gut!


Die queere Pride Bonn ist ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen und Menschen, die in keiner Organisation aktiv sind:

• Aids Hilfe Bonn & Herzenslust
• Pride Protest Bonn
• Queer* Referat der Uni Bonn
• Disability und Mad Pride Bonn

Das Motto der queeren Pride Bonn ist:
Unkommerziell - kämpferisch - parteilos
Ein Motto ist etwas, woran wir uns orientieren.
Wir wollen unkommerziell, kämpferisch und parteilos bei allem sein, was wir machen.
Kämpferisch bedeutet: Wir kämpfen für unsere Rechte. Wir sind nicht immer lieb und nett.

Wir erklären jetzt Wörter in Einfacher Sprache.

Queer ist ein Wort für Menschen, die mit Blick auf Geschlecht, sexuelle oder romantische
Orientierung anders sind, als es die Gesellschaft gut findet.
Das sind zum Beispiel Frauen, die Frauen lieben.
Oder Menschen, die keine Anziehung erleben. Die zum Beispiel keinen Sex mit anderen
Menschen haben wollen.
Oder Menschen, die keine Frau und kein Mann sind.
Queer zu sein heißt, Strukturen zu durch•brechen.
Nicht alle queeren Menschen möchten politisch sein.
Viele wollen einfach in Ruhe leben.
Alle queeren Menschen erleben viel Diskriminierung.
Diese Diskriminierung heißt Queer•feindlichkeit.
Viele queere Menschen setzen sich politisch dafür ein, mehr Rechte zu bekommen.
Sie machen zum Beispiel bei Demonstrationen mit.

Bei einer Demonstration treffen sich Menschen, um für oder gegen etwas zu kämpfen.
Eine Demonstration heißt oft: Menschen gehen durch die Straßen. Sie haben oft Plakate dabei.
Sie rufen Sprüche. Auch Menschen, die nicht bei der Demonstration sind, sollen die
Demonstration sehen.
Wenn Leute von „Demo“ sprechen, dann meinen sie „Demonstration“.
Auch bei einer Kundgebung treffen sich Menschen, um für oder gegen etwas zu kämpfen. Sie treffen sich an einem Ort und bleiben dort. Es gibt Reden.
Eine Demonstration besteht oft aus einer Kundgebung und einem Teil, wo die Menschen durch die Straßen laufen.

Awareness ist Englisch und bedeutet „Bewusst-Sein“. Wir möchten nicht, dass Menschen auf der Demonstration Diskriminierung erleben. Wir wissen aber auch, dass Diskriminierung sehr schnell passiert. Wir lassen Menschen, die Diskriminierung erleben, nicht damit alleine. Wir wissen auch, dass eine Demonstration anstrengend ist. Wir helfen Menschen, denen es nicht gut geht. Wir möchten aber auch sagen: Wir sind keine Therapeut*innen.

Wir wissen, dass viele Menschen Diskriminierung erleben. Viele Menschen sind von mehreren Formen der Diskriminierung betroffen. Schwarze queere Menschen erleben zum Beispiel Rassismus und Queer-Feindlichkeit. Wenn wir ihr Leben beschreiben wollen, können wir nicht einfach Rassismus und Queer-Feindlichkeit zusammen rechnen.
Es entsteht auch eine neue Form der Diskriminierung. Das ist dann die Verschränkung von Rassismus und Queer-Feindlichkeit. Schwarze queere Menschen erleben zum Beispiel mehr Gewalt als weiße queere Menschen.

Das können wir mit dem Konzept der Intersektionalität erklären. Das kommt von
Kimberlé Crenshaw. Es erklärt das Leben vom Menschen, die von mehr als einer Form der
Diskriminierung betroffen sind.

Nachhaltig kann vieles bedeuten. Zum Beispiel: Wir gehen gut mit den Ressourcen um, die wir haben. Energie, Wasser und Essen sind Ressourcen. Für unsere Demonstration bedeutet das: Wir nutzen vieles wieder und lange. Wir nutzen wenig Plastik.